Norman Mailer, Gewalt und Leidenschaft

Sendezeit: 22:05 - 23:00, 01.02.2023
Genre: Künstlerporträt
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
  • Regie: Gero von Boehm
Deutschland (2021) Er symbolisierte die USA - den Traum und den Alptraum. Als debütierender Schriftsteller war Norman Mailer der "angry young man", als zorniger alter Mann und Ikone Amerikas starb er. Dazwischen lag ein Leben wie eine Fahrt mit der Achterbahn, bestimmt von strahlendem Erfolg und dunklen Momenten.
Der 1923 als Sohn jüdischer Einwanderer geborene Mailer wuchs in Brooklyn auf. Die dominierende Figur der Familie war seine Mutter, deren Vater Lebensmittelhändler und Hotelier in dem Badeort Long Branch, New Jersey, war. Eigentlich wollte Norman Flugzeugingenieur werden, besuchte jedoch neben dem Studium am Harvard College Schreibkurse. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte er an der Pazifikfront. Schlagartig bekannt wurde Mailer 1948 mit seinem ersten Roman "Die Nackten und die Toten", in dem er seine Erfahrungen als Soldat verarbeitete. Auflage: 7 Millionen.
Wie sein Vorbild Ernest Hemingway ließen ihn Krieg, Gewalt, Kampf und sexuelle Obsessionen ein Leben lang nicht los. Immer wieder geriet er in die Schlagzeilen, auch wegen seiner Alkohol- und Drogenexzesse. Er trage "mehr als nur ein bisschen Gewalt in sich", sagte Mailer von sich. Eine seiner sechs Ehefrauen verletzte er im Rausch schwer. Er gehörte zur New Yorker Boheme der 60er Jahre und war neugierig auf Menschen, die alle Höhen und Tiefen erlebt hatten - ganz wie er.
Aber was steckte hinter der Maske des Enfant terrible, des Vaters von neun Kindern? Verzweiflung? Die Suche nach einer Identität, die er doch nie fand? Der Film geht diesen Fragen nach und erzählt die dramatische Lebensgeschichte Norman Mailers.

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