Hollywood Profile: Woody Allen, Woody Allen

Sendezeit: 05:15 - 06:00, 28.05.2023
Genre: Künstlerporträt
  • Andere Personen: Georg Stefan Troller, Carlos Gerstenhauer
Deutschland (2001) Der am 1. Dezember 1935 im New Yorker Stadtteil Brooklyn als Allen Stewart Konigsberg geborene Woody Allen ist ein vielbeschäftigter Mann. Als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller in einer Person ist er der prototypische "auteur" nach europäischem Vorbild, ein Filmemacher mit eigener Handschrift und "vision du monde. Lange Jahre drehte Woody Allen fast ausschließlich in New York, bevor er sich mit dem in London entstandenen "Match Point" (2005) im selbst gewählten europäischen Exil neu erfand. Während der Dreharbeiten zu Trollers Porträt war Allen noch ganz seiner großen Liebe New York verpflichtet. Damals stand sein 34. Film "Im Bann des Jade-Skorpions" kurz vor der Vollendung und das eisige Schweigen der Geheimhaltung lag über Allens Studio und Schneideraum an der noblen Park Avenue. Eine Geheimhaltungsmanie, die sich auch auf Allens bewegtes Privatleben erstreckt, besonders auf seine dritte Ehe mit Mia Farrows Adoptivtochter, der Koreanerin Soon-Yi.
Wie filmt, wie befragt, wie stellt man einen Künstler dar, der mit dem in seinen Filmen immer wieder variierten Stadtneurotiker beileibe nicht verwechselt werden will? Georg Stefan Troller zeigt in gewohnter Brillanz und Einfühlung, wie man es macht, einer Persönlichkeit nahe zu kommen, ohne Voyeur zu sein. Er porträtiert Woody Allen im Spannungsfeld zwischen dem Brooklyn seiner Kindheit und dem vornehmen Manhattan der Upper Eastside, wo Allen bevorzugt arbeitete.
Hintergrundinformationen: Informationen zu Georg Stefan Troller 1921 kam Georg Stefan Troller als Sohn jüdischer Eltern in Wien zur Welt. Mit 17 Jahren emigrierte er nach Frankreich, wurde dort wie so viele interniert und flüchtete 1941 in die USA. Zu Kriegsende gehörte er als amerikanischer Soldat zu den Befreiern und Besatzern seiner Heimatstadt Wien. Von 1946 bis 1949 studierte er Germanistik und Theaterwissenschaft an der University of California und an der Sorbonne in Paris. Seit 1949 lebt Troller in der französischen Hauptstadt, zunächst als Rundfunkreporter für deutsche Sender, dann als Autor seines legendären "Pariser Journals", das er zwischen 1962 und 1971 fünfzig Mal für die ARD drehte. Seit 1971 ist er Sonderkorrespondent des ZDF in Paris wo er die nicht minder berühmte Reihe seiner "Personenbeschreibungen" (über 70 Folgen) begründete. Neben zahlreichen großen Dokumentarfilmen über Arthur Rimbaud, Peter Handke in Paris, Muhamed Ali oder Karl Kraus, über "Niklas Frank, der Sohn des Mörders" oder "Mord aus Liebe" schrieb er Drehbücher für Axel Corti, so auch für dessen autobiographische Trilogie "Wohin und zurück". Zu seiner imposanten Sammlung renommierter TV-Ehrungen gehören u.a. vier Adolf-Grimme-Preise, der "Berliner Kunstpreis für Fernsehen", die "Goldene Kamera" und der "Preis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste".

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