Eins, zwei, drei

Sendezeit: 23:45 - 01:30, 03.12.2023
Genre: Komödie
  • Hörfilm, Sendung mit akustischer Bildbeschreibung
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
  • Darsteller: James Cagney (C. R. MacNamara), Horst Buchholz (Otto Ludwig Piffl), Pamela Tiffin (Scarlett Hazeltine), Arlene Francis (Phyllis MacNamara), Hanns Lothar (Schlemmer), Liselotte Pulver (Ingeborg), Ralf Wolter (Borodenko), Howard St. John (Wendell P. Hazeltine), Lois Bolton (Mrs. Hazeltine), Hubert von Meyerinck (Graf Waldemar von Droste-Schattenburg), Peter Capell (Mishkin), Karl Lieffen (Fritz), Leon Askin (Peripetschikoff)
  • Drehbuch: Billy Wilder, I.A.L. Diamond
  • Regie: Billy Wilder
  • Kamera: Daniel L. Fapp
  • Musik: André Previn
  • Personenhinweise: Zum 90. Geburtstag von Horst Buchholz (04.12.1933)
Deutschland / USA (1961) C. R. MacNamara träumt davon, Europa-Direktor von Coca-Cola zu werden. Um seine Fähigkeiten zu beweisen, will er den Absatzmarkt seiner Firma von Berlin aus über den Eisernen Vorhang hinaus weit nach Osten ausdehnen. Strategisch beraten wird er von dem deutschen Herrn Schlemmer, der seinen devoten Gehorsam offensichtlich aus vergangenen Zeiten hinübergerettet hat. Um sich bei Konzern-Chef Hazeltine zusätzlich beliebt zu machen, nimmt MacNamara dessen verwöhnte Tochter Scarlett bei sich auf. Sie schafft es, allnächtlich durch das noch offene Brandenburger Tor in den Ost-Sektor durchzubrennen, wo sie sich in den überzeugten Jungkommunisten Otto Ludwig Piffl verliebt hat. Als MacNamara davon erfährt, ist es schon zu spät: Die beiden haben geheiratet und wollen sich nach Moskau absetzen. Er muss nun innerhalb 24 Stunden aus dem roten Jüngling einen Musterkapitalisten machen, um ihn dem anreisenden Konzernchef präsentieren zu können.
Hintergrundinformationen: Als Billy Wilder "Eins, zwei, drei" 1961 in Berlin drehte, wurde er vom Bau der Mauer überrascht. Angesichts der damaligen politischen Großwetterlage fand der subversive Witz der rasanten Komödie wenig Anklang. Umso mehr amüsierte sich das Publikum bei der Wiederaufführung des Films Mitte der 1980er Jahre über die respektlose Geschichte, in der Wilder so manche "Heilige Kuh" schlachtete. Die Hauptrollen übernahmen Oscar-Preisträger und Hollywoodlegende James Cagney ("Yankee Doodle Dandy", "Der öffentliche Feind") als Coca-Cola-Mann und der mehrfach mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnete Horst Buchholz ("Die Halbstarken", "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull") als Jungkommunist Otto Ludwig Piffl in den Pamela Tiffin ("Sommer und Rauch", "Vierzig Wagen westwärts") als Scarlett Hazeltine hoffnungslos verliebt ist. Das rbb Fernsehen sendet Billy Wilders temporeiche Komödie "Eins, zwei, drei" zu Ehren von Horst Buchholz, der am 4. Dezember 90 Jahre alt geworden wäre. Der 1933 in Berlin geborene Horst ("Hotte") Buchholz spielte seine erste Theaterrolle in einer Schulaufführung von "Kabale und Liebe" und trat nach Schulabbruch und Schauspielunterricht bis 1955 an vielen bedeutenden Berliner Bühnen auf. Parallel zur Theaterarbeit startete Horst Buchholz Anfang der 1950er Jahre auch seine Filmkarriere, die für den Mann mit dem höchst fotogenen Gesicht und dem jugendlich-rebellischen Habitus eine große wurde. Bereits für seinen vierten Film "Himmel ohne Sterne" (1955) wurde er mit dem Filmband in Silber als bester Nachwuchsdarsteller ausgezeichnet. Der Film "Die Halbstarken" (1956) bedeutete endgültig den Durchbruch. Horst Buchholz avancierte in Deutschland zum Jugendidol. Nach weiteren Filmen wie "Monpti" (1957) erlangte Buchholz durch seine Titelrolle in der Thomas-Mann-Verfilmung "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" (1959) auch internationale Bekanntheit und war in den nächsten beiden Jahrzehnten in den unterschiedlichsten internationalen Filmproduktionen, oft an der Seite namhaftester Schauspielerinnen und Schauspieler, zu sehen. So u.a. in "Fanny" (1961), "Neun Stunden zur Ewigkeit" (1963) und "Unser Mann aus Istanbul" (1965). Herausragende Produktionen waren der grandiose, hochkarätig besetzte Western "Die glorreichen Sieben" (1960) und die Billy-Wilder-Komödie "Eins, zwei, drei" (1961), die nach dem Mauerfall zum Kultfilm wurde. Zurückgekehrt nach Deutschland, arbeitete Horst Buchholz ab den 1970er Jahren vor allem für das Fernsehen und spielte in Berlin erneut Theater. Seinen letzten großen Kinoauftritt hatte er in der Rolle eines deutschen Lagerarztes in Roberto Benignis "Das Leben ist schön" (1997). Er starb am 03.03.2003 in Berlin.