mareTV Classics, Mississippi, der Fluss im Meer

Sendezeit: 13:15 - 14:00, 16.03.2024
Genre: Natur und Umwelt
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
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  • Regie: Steffen Schneider
  • Redaktion: Alexander von Sallwitz, Carola Meyer
  • Von: Steffen Schneider
D (2015) Der Mississippi, "the mighty muddy" : Der größte und bedeutendste Strom der Vereinigten Staaten ist Stoff für unzählige Geschichten. Mark Twain hat ihm in seinen Romanen ein Denkmal gesetzt. Sein Unterlauf schlängelt sich durch eine bizarre amphibische Welt, er ist Seeschifffahrtsstraße und einzigartiges Ökosystem zugleich.
Diese "mareTV"-Reportage aus 2004 besucht Menschen, die am, auf und vom Mississippi leben in dem riesigen Delta vor New Orleans, wo der Fluss schon fast ein Meer ist. Hier braust Arthur Matherne mit seinem propellerbetriebenen Airboat durch die märchenhafte Sumpflandschaft. Er bringt Touristen zu Alligatoren, Pelikanen und Delfinen. Im Wasser spiegeln sich wilde Azaleen, Zypressen und uralte Eichen, an deren Zweigen das Moos in Strähnen herabhängt. Eigentlich ist Arthur Krabbenfischer in der vierten Generation, doch davon kann er nicht leben. So wurde er zum Multijobber als Fremdenführer und Schlepperkapitän.
Der deutsche Heinz Neumann lebt seit über drei Jahrzehnten in Louisiana. Er ist Pastor. Mit seinem kleinen Boot tuckert er zu den draußen vor Anker liegenden Frachtern, vorbei an den vielen Raddampfern, die das Bild des Mississippis geprägt haben. Für die Seemannsmission in New Orleans kümmert er sich um Schiffsbesatzungen und bringt auch schon mal aktuelle Tageszeitungen mit an Bord. In Pilot Town erholen sich die Flusslotsen von ihrem verantwortungsvollen Job. Keine Straße führt zu dem Dorf auf Stelzen, der Fluss ist der Arbeitsweg. Im Lotsenhaus aus dem 19. Jahrhundert nehmen die pilots vor der nächsten Schicht eine Mütze voll Schlaf oder schimpfen auf die Sandbänke, die sich ständig verlagern.
Das Delta wächst immer weiter, der Mississippi lädt ungeheure Mengen Sand und Schlick in den swamps, dem Schwemmland, ab. Ein Durchkommen ohne Lotsen ist hier unmöglich. Rostige russische Tanker, skandinavische Luxusliner und Bananenfrachter aus Honduras, alle haben nur ein Ziel: Sie wollen heil durch das gefürchtete Delta bis nach New Orleans kommen. Die Lotsen verdienen seit Generationen gut daran.

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