Deutschland (2024) Michelle (16) hat heute ihren ersten Tag in der Berufsschule und ist schon sehr aufgeregt. Oma Petra (63) fiebert mit ihr, schließlich steht mit dem Schulwechsel auch ein neuer Lebensabschnitt an. Für Michelle ist der Abschluss sehr wichtig, denn sie möchte irgendwann mal als Floristin arbeiten. Diesen Traum hat sie schon lange, doch ihre Angst vor Ablehnung und Mobbing überschattet ihre Vorfreude auf den ersten Tag in der Berufsschule etwas. Schließlich hat sie auch schon in der Realschule schlechte Erfahrungen mit Mitschülern gemacht. Stößt sie hier erneut auf Ablehnung? Für Stephan (42) steht derweil ein großer Tag an: Er möchte Bremerhaven für immer den Rücken kehren. Die Stadt ist ihm zu gefährlich geworden. Der Umzug in seine neue Wahlheimat Bremen soll alles besser machen. Das Transportmittel seiner Wahl ist lediglich sein Lastenrad. Insgesamt wird er 50 Kilometer damit zurücklegen. Stephan kann es kaum erwarten und freut sich über die Bestätigung des Jobcenters, dass er nun endlich kein Bürgergeld-Empfänger mehr ist, sondern offiziell als obdachlos gilt. Er wird in Zukunft keinen festen Wohnsitz mehr haben, doch das stört den Überlebenskünstler wenig. Schließlich tut es auch ein Zelt. Übersieht Stephan bei der ganzen Euphorie die Probleme, die draußen auf ihn und Socke warten? Für die Punks wiederum stand eigentlich ein Neuanfang in Leipzig an. Paddy (39) hatte dort einen festen Job in Aussicht und sein zukünftiger Arbeitgeber sicherte ihm sogar Hilfe bei der Wohnungssuche zu. Für ihn und Lausi (32) schien damit alles unter Dach und Fach zu sein, doch dann kam alles anders. Der angespannte Wohnungsmarkt und die teuren Mieten in Leipzig machten den beiden einen Strich durch die Rechnung und ließen ihren Traum von einem Neustart platzen. Doch den Punks bleibt keine Zeit für Frustration. Aus ihrem aktuellen, einsturzgefährdeten Haus müssen sie so schnell wie möglich raus. Sie kaufen sich einen PKW-Anhänger für 600 Euro, der ab jetzt ihr treuer Begleiter auf...

Hintergrundinformationen: Die Sozial-Reportage "Hartz, Rot, Gold" zeigt das Leben in zwei der ärmsten Städte Deutschlands: Gelsenkirchen im Ruhrgebiet und Bremerhaven an der Nordseeküste. Die Menschen hier haben eines gemeinsam: Sie leben dort, wo die Wenigsten einen festen Job haben und damit oft jeden Cent zweimal umdrehen müssen.