Frankreich (2020)
Ein Leinentuch mit dem Abbild eines nackten Mannes von hinten und von vorn - für die Gläubigen ist das Grabtuch von Turin das Leichentuch Christi. Im Lateinischen heißt es "sudarium", weil der Abdruck vom Schweiß des gekreuzigten Jesus stammen soll. Für manche Historiker ist es bloß ein schlecht erhaltenes Stoffbild aus dem 14. Jahrhundert.
Seit 1355 erhitzt die wahre Herkunft des legendären Stück Stoffs die Gemüter. Es ist nicht leicht, die Geschichte eines Gegenstands zu erzählen, bei dem es sich um eine einzigartige Reliquie und zugleich um eine weltberühmte Fotografie handelt. Erst nachdem das angebliche Grabtuch Christi 1898 von Secondo Pia fotografiert wird, erlangt es im 20. Jahrhundert den Status einer anerkannten Reliquie: Auf dem Negativ erscheinen plötzlich Formen, die mit bloßem Auge nicht erkennbar waren. Aus einem Leinentuch wird ein heiliges Bild, bei dem es nicht mehr nur darum geht, ob es aufgemalt wurde oder nicht.
Im Jahr 1988 gibt die C14-Datierung der Diskussion um das Turiner Grabtuch eine entscheidende Wende. Das Tuch wird auf den Zeitraum 1260 bis 1380 datiert. Und das verweist auf die ursprüngliche Hypothese, wonach dieses Objekt im Mittelalter entstand, also - ohne Zweifel - aufgemalt wurde. Obwohl damit seine Echtheit widerlegt ist, bremst das den Hype um das legendäre Grabtuch kein bisschen. So hat der Erzbischof von Turin während des Lockdowns das Grabtuch auf die flehenden Bitten der Gläubigen hin im Fernsehen und im Netz präsentieren lassen. Die Faszination für Reliquien ist also auch in unserer Gegenwart ungetrübt.
Seit 1355 erhitzt die wahre Herkunft des legendären Stück Stoffs die Gemüter. Es ist nicht leicht, die Geschichte eines Gegenstands zu erzählen, bei dem es sich um eine einzigartige Reliquie und zugleich um eine weltberühmte Fotografie handelt. Erst nachdem das angebliche Grabtuch Christi 1898 von Secondo Pia fotografiert wird, erlangt es im 20. Jahrhundert den Status einer anerkannten Reliquie: Auf dem Negativ erscheinen plötzlich Formen, die mit bloßem Auge nicht erkennbar waren. Aus einem Leinentuch wird ein heiliges Bild, bei dem es nicht mehr nur darum geht, ob es aufgemalt wurde oder nicht.
Im Jahr 1988 gibt die C14-Datierung der Diskussion um das Turiner Grabtuch eine entscheidende Wende. Das Tuch wird auf den Zeitraum 1260 bis 1380 datiert. Und das verweist auf die ursprüngliche Hypothese, wonach dieses Objekt im Mittelalter entstand, also - ohne Zweifel - aufgemalt wurde. Obwohl damit seine Echtheit widerlegt ist, bremst das den Hype um das legendäre Grabtuch kein bisschen. So hat der Erzbischof von Turin während des Lockdowns das Grabtuch auf die flehenden Bitten der Gläubigen hin im Fernsehen und im Netz präsentieren lassen. Die Faszination für Reliquien ist also auch in unserer Gegenwart ungetrübt.
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