Die Anden - Natur am Limit, Wüstes Hochland

Sendezeit: 10:35 - 11:20, 24.09.2024
Genre: Tiere, Episode 2
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
  • Von: Christian Baumeister
Deutschland (2016) Der Film von Christian Baumeister begleitet in dieser Folge der dreiteiligen Serie "Anden - Natur am Limit" ein Vikunjafohlen in den ersten Lebenswochen. Vikunja-Geburten ereignen sich nur am Vormittag: Wer zu spät geboren wird, läuft Gefahr, die erste Nacht nicht zu überleben. Denn der Temperaturunterschied zwischen Nacht und Tag kann über 20 Grad betragen - oft tragen die kleinen Wildkamele morgens Eiskristalle in ihrem dichten Fell. Auf über 4.000 Metern Höhe überlebt nur, wer hart im Nehmen ist: Dünne Luft und ätzende Lagunen prägen den Altiplano der Zentralanden. Himmel auf Erden - oder Vorhof zur Hölle? Geboren aus vulkanischer Hitze formen die Anden heute die längste Bergkette der Welt. Etwa auf halber Strecke des 7.000 Kilometer langen Gebirges weichen schroffe Gipfel einer riesigen Hochebene. Atemberaubend erstreckt sich der Altiplano über 1.000 Kilometer von Ost nach West. Nur Spezialisten wie Vikunjas können es hier aushalten, ausgestattet mit besonders großen Herzen und Lungen. Auch die seltene Andenkatze lebt in großen Höhen. Die Weltpopulation wird auf nur 1.200 Individuen geschätzt, weit verteilt über eine riesige Bergregion. Filmaufnahmen dieser extrem scheuen, meist nachtaktiven Katze bei der Jagd haben hohen Seltenheitswert. Dem Sauerstoffmangel in extremer Höhe begegnet der Titikakafrosch auf sehr ungewöhnliche Art. Um im größten See Südamerikas zu überleben, trägt er eine Haut, die ihm mindestens dreimal zu groß ist. Durch diese extreme Auffaltung vergrößert der Frosch sein Atmungsorgan enorm - eine perfekte Anpassung an ein Leben auf fast 4.000 Metern Höhe. In der Laguna Colorada, deren Wasser von winzigen Algen rot gefärbt ist, führen andere Spezialisten ihre spektakulären Balztänze auf. Flamingos werden durch ihre langen, stark behornten Beine perfekt gegen die ätzende Lauge der Salzlagune geschützt und es gelingt ihnen sogar, dort zu brüten. Verändern sich allerdings die Bedingungen zu schnell, schaffen es selbst diese Anpassungskünstler nicht mehr, Schritt zu halten. Weil der Regen aufgrund des Klimawandels immer heftiger und früher fällt, wird oft ihre gesamte Brut zunichtegemacht. An anderen Orten hingegen lässt die starke UV-Strahlung im Altiplano das Wasser schnell verdunsten. Zwar verwandeln heftige Gewitter zur Regenzeit auch den Salar de Uyuni - den größten Salzsee der Erde - in einen riesigen Spiegel. Doch schon nach wenigen Tagen ist das gewaltige Naturschauspiel vorüber, und eine weiße Salzwüste erstreckt sich bis zum Horizont.

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