Frankreich (2020)
Als Eugène Delacroix den Sultan von Marokko und sein Gefolge vor seinem Palast in Mèknes malt, schmückt er sein Gemälde mit einem prächtigen rot-grünen Sonnenschirm als Kontrast zum blauen Himmel. Den Betrachtern des Bildes im 19. Jahrhundert ist natürlich klar, worum es sich bei diesem imposanten Sonnenschirm handelt: Er ist ein "midhala" - ein Machtsymbol des Islams.
Inzwischen hat der Sonnenschirm mit dem Prunk des marokkanischen Sultans nicht mehr viel gemein. Wofür steht er heute? Für Strand, Ferien, Unbeschwertheit und braun gebrannte Körper? Und was für eine soziale und politische Geschichte hat der Sonnenschirm geschrieben? Der Gegenstand diente in seiner Geschichte auch immer wieder dem Ideal der hellen Haut. Und das wiederum führt zur Geschichte der Medizin und Rassendiskriminierung.
Auch der Strand hat eine eigene Geschichte mit verschiedenen Epochen und Jahreszeiten. Im 19. Jahrhundert sucht man den Strand nicht im Sommer auf, sondern im Winter. Und zwar aus gesundheitlichen Gründen. Wie zum Beispiel zur Heilung von Tuberkulose oder Rachitis, und zwar auf Anordnung eines Arztes. Vor dem Sonnenschirm am Strand gab es den für die Hand. Vor dem Liegestuhl die Badekarre. Vor dem Bikini lange Badeanzüge, die möglichst viel Haut vor fremden Blicken verbergen sollten.
Heute schützen sich insbesondere Japaner und Japanerinnen mit einem ganzen Arsenal an Mitteln vor der Sonne: mit lichtundurchlässigen Handschuhen, großen Schirmmützen und tragbaren Sonnenschirmen. Der uralte Gegenstand wird zum Modeaccessoire in allen Varianten. Vom traditionellen Sonnenschirm bis zum stylishen Schirm der Gothic-Lolitas.
Inzwischen hat der Sonnenschirm mit dem Prunk des marokkanischen Sultans nicht mehr viel gemein. Wofür steht er heute? Für Strand, Ferien, Unbeschwertheit und braun gebrannte Körper? Und was für eine soziale und politische Geschichte hat der Sonnenschirm geschrieben? Der Gegenstand diente in seiner Geschichte auch immer wieder dem Ideal der hellen Haut. Und das wiederum führt zur Geschichte der Medizin und Rassendiskriminierung.
Auch der Strand hat eine eigene Geschichte mit verschiedenen Epochen und Jahreszeiten. Im 19. Jahrhundert sucht man den Strand nicht im Sommer auf, sondern im Winter. Und zwar aus gesundheitlichen Gründen. Wie zum Beispiel zur Heilung von Tuberkulose oder Rachitis, und zwar auf Anordnung eines Arztes. Vor dem Sonnenschirm am Strand gab es den für die Hand. Vor dem Liegestuhl die Badekarre. Vor dem Bikini lange Badeanzüge, die möglichst viel Haut vor fremden Blicken verbergen sollten.
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