D (2024)
"Ich versuche mich so zu benehmen, dass die anderen mich hier akzeptieren als Deutscher", sagt Ali.
Vor über 18 Jahren ist Ali Fakih mit seiner Familie als Flüchtling aus dem Libanon nach Deutschland gekommen und hat den Aufstieg geschafft: Heute ist er Lehrer an einem Berufskolleg in Wuppertal, unterrichtet Wirtschaft und islamische Religion. Bei Schülerinnen und Schülern ist er beliebt, das Kollegium schätzt ihn, vor einem Jahr wurde er verbeamtet. Sein Werdegang scheint ein Musterbeispiel für gelungene Integration zu sein. "Deutsch-Sein heißt für mich, dass ich hier für das Land kämpfe", betont er.
Doch Ali ist auch gläubiger schiitischer Moslem. In seiner Freizeit engagiert er sich in einer Hinterhofmoschee in Wuppertal, hält dort Vorträge und sucht Rat bei schiitischen Imamen, wenn er in seinem Schulalltag in Konflikte gerät mit den Werten seines Glaubens. Wenn er zum Beispiel ein Problem damit hat, Themen wie sexuelle Vielfalt zu unterrichten, soll er sich auf die Religionsfreiheit berufen, rät ihm ein Geistlicher. Heißt: Mit dieser Begründung kann er das Thema ablehnen.
Ali unterhält auch enge Verbindungen zur Blauen Moschee in Hamburg. Die wird schon lange vom Verfassungsschutz beobachtet, steht im Verdacht, die Terrororganisation Hisbollah zu finanzieren und gilt als verlängerter Arm des iranischen Ayatollah-Regimes in Deutschland. Im Juli 2024 wurde sie geschlossen und das Islamische Zentrum Hamburg, der Betreiber der Moschee, als "bedeutendes Propagandazentrum Irans in Europa" verboten.
Über 4 Jahre lang durften wir Ali mit der Kamera begleiten, erlebten ihn als beliebten Berufsschullehrer, bei Auseinandersetzungen über den politischen Islam mit seinem Vater und als gläubigen Schiiten, der den Lehren des iranischen Ayatollah Khamenei folgt. Doch das Ziel dieser Lehren ist der Export der iranischen Revolution, die Verankerung antidemokratischer, an der Scharia ausgerichteter Werte in unserer Gesellschaft. Und so entfernt sich Ali immer weiter von der freiheitlich demokratischen Grundordnung, der er als deutscher Beamter verpflichtet ist. Eine Entwicklung, die der Direktor seiner Schule nicht wahrnimmt.
Wie kann er als Lehrer in einer liberalen Gesellschaft gleichzeitig Unterstützer von fundamentalistischen Ideologien sein? Wie kann er Rechtfertigungen für das Hamas-Massaker vom 7. Oktober an israelischen Zivilisten verbreiten? Wie weit geht die Religionsfreiheit?
Vor über 18 Jahren ist Ali Fakih mit seiner Familie als Flüchtling aus dem Libanon nach Deutschland gekommen und hat den Aufstieg geschafft: Heute ist er Lehrer an einem Berufskolleg in Wuppertal, unterrichtet Wirtschaft und islamische Religion. Bei Schülerinnen und Schülern ist er beliebt, das Kollegium schätzt ihn, vor einem Jahr wurde er verbeamtet. Sein Werdegang scheint ein Musterbeispiel für gelungene Integration zu sein. "Deutsch-Sein heißt für mich, dass ich hier für das Land kämpfe", betont er.
Doch Ali ist auch gläubiger schiitischer Moslem. In seiner Freizeit engagiert er sich in einer Hinterhofmoschee in Wuppertal, hält dort Vorträge und sucht Rat bei schiitischen Imamen, wenn er in seinem Schulalltag in Konflikte gerät mit den Werten seines Glaubens. Wenn er zum Beispiel ein Problem damit hat, Themen wie sexuelle Vielfalt zu unterrichten, soll er sich auf die Religionsfreiheit berufen, rät ihm ein Geistlicher. Heißt: Mit dieser Begründung kann er das Thema ablehnen.
Ali unterhält auch enge Verbindungen zur Blauen Moschee in Hamburg. Die wird schon lange vom Verfassungsschutz beobachtet, steht im Verdacht, die Terrororganisation Hisbollah zu finanzieren und gilt als verlängerter Arm des iranischen Ayatollah-Regimes in Deutschland. Im Juli 2024 wurde sie geschlossen und das Islamische Zentrum Hamburg, der Betreiber der Moschee, als "bedeutendes Propagandazentrum Irans in Europa" verboten.
Über 4 Jahre lang durften wir Ali mit der Kamera begleiten, erlebten ihn als beliebten Berufsschullehrer, bei Auseinandersetzungen über den politischen Islam mit seinem Vater und als gläubigen Schiiten, der den Lehren des iranischen Ayatollah Khamenei folgt. Doch das Ziel dieser Lehren ist der Export der iranischen Revolution, die Verankerung antidemokratischer, an der Scharia ausgerichteter Werte in unserer Gesellschaft. Und so entfernt sich Ali immer weiter von der freiheitlich demokratischen Grundordnung, der er als deutscher Beamter verpflichtet ist. Eine Entwicklung, die der Direktor seiner Schule nicht wahrnimmt.
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