Das Piano

Sendezeit: 22:00 - 23:55, 26.11.2024
Genre: Liebesfilm
  • Darsteller: Holly Hunter (Ada McGrath), Harvey Keitel (George Baines), Sam Neill (Alistair Stewart), Anna Paquin (Flora McGrath), Kerry Walker (Tante Morag), Genevieve Lemon (Nessie), Tungia Baker (Hira)
  • Drehbuch: Jane Campion
  • Regie: Jane Campion
  • Kamera: Stuart Dryburgh
  • Musik: Michael Nyman
Australien / Frankreich (1992) Die stumme schottische Auswanderin Ada muss mit ihrer neunjährigen Tochter Flora eine ganze Nacht in einer einsamen Bucht an der Küste Neuseelands warten, bis der Farmer Stewart die beiden abholt. Adas Vater hat ihr Stewart als Ehemann aufgezwungen. Trotz ihrer flehentlichen Bitten lässt Stewart ihr Klavier, das ihr die Stimme ersetzt, am Strand zurück, als er Ada und Flora auf sein Anwesen im Regenwald holt. Dort ist Baines ihr Nachbar, ein verschlossener, eigenwilliger Einwanderer, dessen Maori-Tätowierungen im Gesicht bekunden, dass er zwischen der Welt bigotter weißer Siedler und dem ungezwungenen Dschungeldasein der Eingeborenen lebt. Im Gegensatz zu Adas verklemmtem Mann spürt Baines schnell, was der Konzertflügel der jungen Frau bedeutet, er bringt ihn in seinen Besitz und schlägt ihr vor, sich das Piano zurückzuverdienen, wenn sie ihm Zärtlichkeiten gestattet...
Hintergrundinformationen: Holly Hunters Darstellung der stummen Ada und ihres Ausbruchs aus den Fesseln einer prüden viktorianischen Moral ist eine schauspielerische Meisterleistung und brachte ihr 1993 in Cannes den Preis für die beste Darstellerin ein. Harvey Keitel und Sam Neill stehen ihr in den männlichen Hauptrollen kaum nach. Die neuseeländische Regisseurin Jane Campion ('Sweetie', 'Ein Engel an meiner Tafel') gewann mit 'Das Piano' als erste Frau in Cannes die 'Goldene Palme'. Die Kritiker reagierten fast einhellig begeistert ('In jeder Hinsicht ein Kino-Wunder'); auch beim Publikum kam der Film glänzend an. Die Geschichte von der Entdeckung des Körpers und der Sexualität führt zu vielen tragischen Verwicklungen und fast zum Tod der Heldin; Jane Campion verzichtet jedoch auf eine konventionelle Melodramen-Lösung und bestraft die Heldin für die Entdeckung der Lust nicht mit dem Untergang. Bis zum Schluss setzt sie auf die Kraft von Bildern, die in ihrer Eindringlichkeit unvergesslich bleiben.