(2023)
Die Nachricht kommt einen Tag vor Heiligabend: Ihr feiert dieses Jahr am Anker! Das ist die Order vom Charterer, da braucht man nicht zu diskutieren. Kapitän und Crew hatten sich zwar schon auf den spanischen Hafen Cádiz gefreut, wo ihr Schiff, der Containerfrachter "Henneke Rambow", über die Feiertage am Kai gelegen hätte. Man wäre zu Fuß in die Stadt gekommen. Aber in diesen Zeiten wird eben sogar an Weihnachten an den Liegegebühren gespart. Also geht das deutsche Schiff zwölf Seemeilen vor der spanischen Küste vor Anker. Weihnachten kann kommen.
Für Kapitän Ingo Drewes aus Hamburg-Cranz ist das nichts Besonderes, eine Überraschung mehr in seinem an Überraschungen reichen Berufsleben: Sein Schiff fährt zwar im Linienverkehr und ist ungefähr alle drei Wochen in Hamburg, aber wann er in welchem Hafen wie viele Container zu laden und zu löschen hat, das entscheidet sich von Tag zu Tag. "Das, was zählt, ist deine Crew an Bord und deine Familie zu Hause, auf die musst du dich verlassen können."
Bootsmann Rolando Gelisanga von den Philippinen hält das Schiff in Ordnung und teilt die Crew zur Arbeit ein. Etwa, wenn unterwegs die schweren Lukendeckel entrostet werden sollen oder Reinigungsarbeiten anstehen. Den Weihnachtsbaum, den der Kapitän in Hamburg an Bord gestellt hat, schmückt er am liebsten selbst. Inbrünstig und mit ernster Vorfreude: "Die Kugeln sind so wie zu Hause. Nur nehmen wir Mangrovenbäume", sagt er. Weihnachten ist für ihn als Katholik "vor allem die Geburt Jesu".
Sieben Seeleute von den Philippinen, vier aus Osteuropa, der Auszubildende und der Kapitän aus Deutschland: Der NDR hat die Reise der "Henneke Rambow" durch die Adventszeit begleitet, von Hamburg über Casablanca und Gibraltar bis zum Weihnachtstag, vor Anker, auf See. Auf dem Achterdeck grillt die Crew schon das Spanferkel, eine philippinische Tradition, die die Belarussen und Litauer an Bord genauso schätzen wie die Deutschen.
Aber während alle anderen immer wieder versuchen, mit dem wechselhaften Funknetz bei den Lieben zu Hause anzurufen, hat Ingo Drewes seine Familie an Bord. Ehefrau Britta und Sohn Dustin sind mit dem Kleinwagen von Hamburg bis Gibraltar gefahren und gerade noch haarscharf vor dem Auslaufen an Bord gekommen.
Die "Stille Nacht" beginnt auf dem Atlantik bei 20 Grad und drei Meter Dünung. Nachher treffen sich alle in der Offiziersmesse zum Essen und Spielen, aber vorher ist der Kapitän mit der Familie auf der Brücke. "Ich bin ein Gefühlsmensch", sagt Ingo Drewes. "Wenn wir schon keinen Glühweinstand haben, wenn wir nicht mal an Land sind, dann muss ich an Weihnachten wenigstens Radio wie zu Hause hören" - und meint die traditionsreiche Sendung des NDR: "Gruß an Bord".
Für Kapitän Ingo Drewes aus Hamburg-Cranz ist das nichts Besonderes, eine Überraschung mehr in seinem an Überraschungen reichen Berufsleben: Sein Schiff fährt zwar im Linienverkehr und ist ungefähr alle drei Wochen in Hamburg, aber wann er in welchem Hafen wie viele Container zu laden und zu löschen hat, das entscheidet sich von Tag zu Tag. "Das, was zählt, ist deine Crew an Bord und deine Familie zu Hause, auf die musst du dich verlassen können."
Bootsmann Rolando Gelisanga von den Philippinen hält das Schiff in Ordnung und teilt die Crew zur Arbeit ein. Etwa, wenn unterwegs die schweren Lukendeckel entrostet werden sollen oder Reinigungsarbeiten anstehen. Den Weihnachtsbaum, den der Kapitän in Hamburg an Bord gestellt hat, schmückt er am liebsten selbst. Inbrünstig und mit ernster Vorfreude: "Die Kugeln sind so wie zu Hause. Nur nehmen wir Mangrovenbäume", sagt er. Weihnachten ist für ihn als Katholik "vor allem die Geburt Jesu".
Sieben Seeleute von den Philippinen, vier aus Osteuropa, der Auszubildende und der Kapitän aus Deutschland: Der NDR hat die Reise der "Henneke Rambow" durch die Adventszeit begleitet, von Hamburg über Casablanca und Gibraltar bis zum Weihnachtstag, vor Anker, auf See. Auf dem Achterdeck grillt die Crew schon das Spanferkel, eine philippinische Tradition, die die Belarussen und Litauer an Bord genauso schätzen wie die Deutschen.
Aber während alle anderen immer wieder versuchen, mit dem wechselhaften Funknetz bei den Lieben zu Hause anzurufen, hat Ingo Drewes seine Familie an Bord. Ehefrau Britta und Sohn Dustin sind mit dem Kleinwagen von Hamburg bis Gibraltar gefahren und gerade noch haarscharf vor dem Auslaufen an Bord gekommen.
Die "Stille Nacht" beginnt auf dem Atlantik bei 20 Grad und drei Meter Dünung. Nachher treffen sich alle in der Offiziersmesse zum Essen und Spielen, aber vorher ist der Kapitän mit der Familie auf der Brücke. "Ich bin ein Gefühlsmensch", sagt Ingo Drewes. "Wenn wir schon keinen Glühweinstand haben, wenn wir nicht mal an Land sind, dann muss ich an Weihnachten wenigstens Radio wie zu Hause hören" - und meint die traditionsreiche Sendung des NDR: "Gruß an Bord".
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