Die Nordreportage, Das Leben ist ein Ponyhof - Zwei Freundinnen, ein Traum: Islandpferde

Sendezeit: 12:50 - 13:20, 28.12.2024
Genre: Reportage
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
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  • Redaktion: Joachim Reinshagen
  • Von: Saskia Bezzenberger, Ulrike Engels
Deutschland (2023) Viele haben sie für verrückt erklärt. Mit gerade mal 28 und 30 Jahren wollen die jungen Pferdewirtinnen Lara Lange und Jule Gerke ein Isländergestüt mit eigener Zucht aufbauen. Ein Jahr lang haben sie nach einem geeigneten Hof gesucht, dann Ende 2022 fanden sie in der Nähe von Hannover ein Schmuckstück, Baujahr 1790. Seitdem schuften die Freundinnen Tag und Nacht, um aus dem Alten Posthof in Schillerslage eine neue Adresse für Islandpferde-Liebhaber zu schaffen, inklusive Pferdepension, Jungpferdeausbildung und Reitschule. Der Hof mit mehreren Ställen muss von Grund auf renoviert werden, 95 Prozent findet in Eigenregie statt, wann immer möglich, helfen Freunde und Familie. Da werden Zäune gebaut, Unterstände gezimmert, Paddockplatten verlegt.

In Zeiten des Höfesterbens wagen die beiden Pferdeverrückten den Schritt in die Selbstständigkeit. Dabei sind gar nicht in der Landwirtschaft aufgewachsen. Dennoch wagen sie das Abenteuer, stellvertretend für eine neue Generation von Landwirtinnen, die sich von althergebrachten Rollenklischees nicht beeindrucken lässt. "Einige Dorfbewohner waren überrascht, dass wir als zwei junge Frauen so ein Projekt wagen und das meiste selbst machen", sagt Jule.

Seit ihrer Kindheit lieben und reiten Lara und Jule die in Deutschland immer noch relativ seltenen Islandpferde. Es sind unkomplizierte und familienfreundliche Tiere, die im Gegensatz zu den meisten Pferderassen eine vierte Gangart, den Tölt, beherrschen. Die dickfelligen Tiere leben das ganze Jahr über draußen und werden damit deutlich ursprünglicher gehalten als Großpferde. Im Moment halten die Züchterinnen 30 Isländer auf ihrem Hof, in zwei Jahren sollen es 60 sein.

Im Spätsommer dann die Feuerprobe: Auf einem Turnier führen sie und ihre Schülerinnen zum ersten Mal eigene Posthof-Pferde vor. Ein aufregender Moment für die beiden Jungzüchterinnen, denn je besser sich ihre Isländer hier präsentieren, desto höher sind später die Preise, die sie für ihre Pferde erzielen und desto besser ihr Ruf in der Isländer-Pferdeszene.

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