Nobody's Hero

Sendezeit: 22:40 - 00:15, 12.02.2025
Genre: Tragikomödie
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
  • Darsteller: Jean-Charles Clichet (Médéric), Noémie Lvovsky (Isadora), Iliès Kadri (Sélim), Michel Masiero (M. Coq)
  • Drehbuch: Alain Guiraudie
  • Regie: Alain Guiraudie
  • Kamera: Hélène Louvart
  • Musik: Xavier Boussiron
  • Produzent: Charles Gillibert
  • Andere Personen: Jean-Christophe Hym
Belgien / Frankreich (2022) Ein Terroranschlag erschüttert die französische Provinzstadt Clermont-Ferrand und versetzt die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Inmitten dieser angespannten Situation steht Médéric, ein freundlicher, aber einsamer Mann. Kurz nach dem Anschlag begegnet er Isadora, einer älteren Sexarbeiterin, und entwickelt sofort eine romantische Faszination für sie.
Parallel dazu begegnet Médéric einem jungen Obdachlosen namens Sélim, der von den Nachbarn verdächtigt wird, an dem Anschlag beteiligt gewesen zu sein. Mit einer Mischung aus Mitgefühl und Pflichtbewusstsein nimmt Médéric ihn in seine kleine Wohnung auf. Doch diese Entscheidung stellt sein Leben auf den Kopf: Misstrauen, Spannungen zu seinen Nachbarn und die allgegenwärtige Angst vor einem weiteren Angriff machen seinen Alltag zunehmend kompliziert.
Während Médéric versucht, zwischen seiner aufkeimenden Liebe zu Isadora und seiner Unterstützung für Sélim zu balancieren, eskaliert die Lage. Die Spannungen zwischen den Figuren spiegeln die tiefen gesellschaftlichen Risse wider, die durch Angst und Vorurteile entstehen. Gleichzeitig zeigt der Film die Verletzlichkeit menschlicher Beziehungen, die in solchen Ausnahmesituationen auf die Probe gestellt werden.
Regisseur Alain Guiraudie nutzt die Tragikomödie, um die Mechanismen von Angst und Rassismus in einer angespannten Gesellschaft zu hinterfragen. Mit seinem unverwechselbaren Humor und einer Vorliebe für ungewöhnliche Charaktere gelingt es ihm, eine feinfühlige, aber scharfsinnige Kritik an der heutigen Welt zu inszenieren.
Hintergrundinformationen: "Nobody's Hero" feierte seine Premiere 2022 auf der Berlinale als Eröffnungsfilm der Sektion Panorama. Alain Guiraudie, der 2013 für "Der Fremde am See" mit der queeren Palme und dem Regiepreis der Sekton Un Certain Regard in Cannes ausgezeichnet wurde, gehört zu den bemerkenswertesten französischen Regisseuren der Gegenwart und verbindet auch in diesem Werk meisterhaft Humor mit Gesellschaftskritik.