Der IS gilt als militärisch besiegt. Aber noch immer ist er zu Anschlägen in Europa fähig, wie das Attentat in Solingen, mutmaßlich durch ein Mitglied des IS begangen, zeigt. Derweil kämpfen Familien in Deutschland noch immer mit den Folgen der Hochphase des IS in Syrien und im Irak. Der Rentner Werner P. ist besorgt um seinen Sohn Dirk. Dieser ging 2015 zum IS nach Syrien, wo er nach eigenen Angaben nur im medizinischen Bereich arbeitete. 2017 floh er und wurde von kurdischen Milizen festgenommen. Noch heute sitzt er im Gefängnis in Nordostsyrien, ohne jeglichen Prozess. Dirks syrische Frau und sein heute achtjähriger Sohn sind in Istanbul gestrandet. Werner P. versucht seit Jahren verzweifelt, seine Familie nach Deutschland zu holen. Sein Sohn werde sich der deutschen Justiz stellen. Sein Enkelkind hat inzwischen sogar den deutschen Pass. Eine Langzeitbeobachtung, die auch Aspekte wie Radikalisierung, die Frage nach Schuld und nach der Verantwortung der Bundesregierung beleuchtet.