Aufgewachsen in Afghanistan, Zwanzig Jahre ohne Frieden

Sendezeit: 00:45 - 02:20, 13.03.2025
Genre: Dokumentarfilm
  • Hörfilm, Sendung mit akustischer Bildbeschreibung
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
  • Regie: Phil Grabsky, Shoaib Sharifi
Afghanistan (2022) "Schaut euch die amerikanischen Flugzeuge an!", ruft Mir - ein schelmischer Junge von sieben Jahren. Er lebt in einer Höhle zwischen den Ruinen der Buddhas von Bamiyan. Die Filmemacher lernen ihn 2001, kurz nach den Anschlägen auf das World Trade Center kennen. Die US-Truppen sind gerade in Afghanistan gelandet. Es ist der Beginn eines scheinbar endlosen Krieges, ausgetragen in einem der ärmsten Länder der Welt.
Der Dokumentarfilm begleitet Mir Hussein über die nächsten zwei Jahrzehnte hinweg und erzählt dabei die bemerkenswert persönliche Geschichte, die geprägt ist von Armut, Zerstörung, Hoffnung und Fortschritt. Mir wird in den 20 Jahren des erfolglosen Krieges gegen die Taliban erwachsen. Die erneute Machtübernahme im August 2021 erlebt er in Kabul, als junger Kameramann. Er hat noch nie in seinem Leben in Frieden gelebt.
Mirs persönliche Reise wird verwoben mit der Geschichte seines Landes. Der Dokumentarfilm ergänzt sie durch die ernüchternden Kommentare von Soldaten, Politikern und Journalisten, die verschiedene Einblicke in das Gesamtbild des "Krieges gegen den Terror" geben - mit all ihren Erfolgen und Misserfolgen, Fortschritten, aber auch Fehltritten.
"Aufgewachsen in Afghanistan - 20 Jahre ohne Frieden" bietet einen einzigartigen persönlichen Einblick in einen der verheerendsten Konflikte des 21. Jahrhunderts. Nach 20 Jahren Krieg und etwa 2,3 Billionen US-Dollar, die dem "Costs-of-War"-Projekts zufolge allein die USA im Zeitraum vom Einmarsch 2001 bis zum Abzug 2021 für Operationen in Afghanistan und Pakistan ausgegeben hat, stellt der Film vor allem eine Frage: Hat sich der Krieg gelohnt - für Mir, sein Land und die Welt?
Hintergrundinformationen: Ausgezeichnet mit dem Phoenix Preis als bester Dokumentarfilm beim Filmfestival Cologne 2021. Regisseur Phil Grabsky sagt: "Ich kann wirklich behaupten, dass es keinen Film gibt, der je so eindrücklich über 20 Jahre das Leben einer afghanischen Familie eingefangen hat. Und dabei ahnten wir noch nicht, dass die letzten Drehtage mit der Machtergreifung der Taliban enden würden."