Und morgen die ganze Welt

Sendezeit: 23:45 - 01:30, 18.09.2025
Genre: Dramafilme
  • Hörfilm, Sendung mit akustischer Bildbeschreibung
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
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  • Darsteller: Mala Emde (Luisa), Noah Saavedra (Alfa), Tonio Schneider (Lenor), Luisa-Céline Gaffron (Batte), Andreas Lust (Dietmar), Ivy Lißack (Leo), Nadine Sauter (Peppa), Michael Wittenborn (Joachim), Victoria Trauttmansdorff (Cordula)
  • Drehbuch: Julia von Heinz, John Quester
  • Regie: Julia von Heinz
  • Kamera: Daniela Knapp
  • Produzent: Fabian Gasmia, Julia von Heinz
  • Andere Personen: Georg Söring, Christian Kettler, Marcus Vetter
  • Kostueme: Maxi Munzert
  • Redaktion: Katharina Dufner, Andreas Schreitmüller, Andrea Hanke, Harald Steinwender
  • Szenenbild: Christian Kettler
Deutschland (2020) Luisa studiert Jura im ersten Semester und glaubt an Recht und Gesetz. Als Mädchen aus adligem Hause will sie endlich auf eigenen Beinen stehen und für ihre Ideale kämpfen. Über Batte, ihre beste Freundin seit Schultagen, wird Luisa als neue Wohngenossin in der autonom geführten Kommune P81 aufgenommen. Von dort aus plant auch die örtliche Antifa ihre Aktionen gegen Rechtsradikale. Als Nächstes steht eine Wahlkampfveranstaltung der populistischen Liste 14 an. Der Protest soll friedlich ablaufen, wie Batte betont. Doch als die Ordner immer ruppiger gegen die Protestierenden vorgehen, eskaliert die Situation. Luisa gelingt es, von einem der Ordner das Handy zu ergattern, wodurch die Gruppe von einer bald geplanten Hetzjagd erfährt. Gemeinsam mit dem charismatischen, gewaltbereiten Alfa und seinem besten Freund Lenor organisiert Luisa die Aktion: Während des Nazi-Aufmarschs wollen sie die abgestellten Autos demolieren. Alles läuft nach Plan. Aufgeputscht durch den Erfolg, drängt Alfa jedoch auf mehr. Er sucht die direkte Konfrontation mit dem rechten Gegner. Lenor wendet sich ab; Luisa, die sich zu Alfa hingezogen fühlt, macht wie die anderen mit. Doch die Aktion geht nach hinten los und Luisa wird schwer am Bein verletzt. Zurück im P81 geht Batte mit Alfa hart ins Gericht: Gewalt gegen Sachen ist akzeptabel, Gewalt gegen Menschen nicht. Noch stimmt Luisa Batte zu, aber tief in ihrem Innern ist sie längst auf Alfas Seite. Doch wird sie mit ihm wirklich bis zum Äußersten gehen?
Hintergrundinformationen: "Und morgen die ganze Welt" sollte ursprünglich der erste Langfilm von Julia von Heinz werden. Doch "Was am Ende zählt" (2007) wurde ihr preisgekröntes Debüt. Selbst lange Zeit in der Antifa aktiv, wollte von Heinz immer über die linke Szene schreiben. 2020 stellte die Regisseurin und Drehbuchautorin schließlich ihren ebenso politischen wie persönlichen Film vor. Mit Wucht und Intelligenz zeichnet sie ein brisantes Bild von Deutschland um 2019/2020. In der Hauptrolle überzeugt Mala Emde ("303", 2018) als kämpferische junge Frau, mit Noah Saavedra ("Freud", 2020) an ihrer Seite. Premiere feierte der Film bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2020.