Kommando Selbstzerstörung, Der Untergang der Kaiserlichen Flotte

Sendezeit: 03:00 - 03:55, 26.08.2024
Genre: Geschichte
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
  • Regie: Martin Koddenberg
Deutschland (2019) Im Zentrum der Ereignisse steht Ludwig von Reuter. Mitten im Wirrwarr des Kriegsendes wird der kaisertreue Konteradmiral im November 1918 zu einem entscheidenden Protagonisten einer komplexen politischen Gemengelage. Er wird berufen, die deutsche Hochseeflotte in einem britischen Hafen stillzulegen. Die Aufgabe ist ein Balanceakt: Während sich seine eigenen Mannschaften auflehnen, lauern die britischen Bewacher nur darauf, die Schiffe zu übernehmen. Sieben Monate lebt von Reuter auf den allmählich dahinrostenden Stahlkolossen und wartet auf den Ausgang der Friedensverhandlungen in Versailles. Dort werden die deutschen Schiffe zum Zankapfel der Alliierten. Wer diese schwer gepanzerten Schlachtschiffe bekommen soll, ist unklar. Sie zu verteilen hätte Auswirkungen auf das ohnehin schon komplizierte Kräfteverhältnis auf den Weltmeeren. Als der Vertragsentwurf von Versailles veröffentlicht wird, ist die Entscheidung nochmals vertagt worden. Fest steht nur, dass sie nicht mehr nach Deutschland zurückkehren werden. Als Ludwig von Reuter davon erfährt, befiehlt er heimlich die Selbstversenkung vor den Augen der britischen Bewacher. Die Konsequenzen für den Versailler Vertrag sind gravierend. Die Versenkung steht für den sprichwörtlichen Untergang des Kaiserreichs. Sie offenbart die Denkmuster der kaisertreuen Marineoffiziere: Ihre Ehrvorstellungen wirken wie der Nachhall einer Ära, die sich selbst abgeschafft hat. Ein ähnliches Muster soll sich Jahre später wiederholen, als das NS-Regime unter dem Motto "Stirb und werde" versucht, den eigenen Untergang zu verwalten.

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