#VOXStimme

Sendezeit: 20:13 - 20:15, 05.12.2024
Genre: Talkshows im Allgemeinen
Deutschland (2024) Heute: Cindy Klink zum Thema: Muttersprache: Gebärdensprache
Im Alter von drei Jahren wird bei Cindy Klink eine Schwerhörigkeit diagnostiziert. Weil ihre Eltern beide taub sind, ist das für Cindy kaum von Bedeutung. Sie hat ihre Hörgeräte immer gerne getragen. Seit einem Hörsturz ist Cindy komplett gehörlos. Auf der rechten Seite ist sie inzwischen mit einem Cochlea-Implantat versorgt. Wegen ihrer Taubheit hat Cindy Klink im Alltag immer wieder Diskriminierung erfahren. In der Schule, aber auch im Berufsleben. Auf über einhundert Bewerbungen bekommt sie meistens Absagen, häufig, weil sie nicht telefonieren konnte. Im Job selbst ist es oft schwierig, Verständnis zu bekommen. Kollegen sind häufig genervt, wenn sie Dinge wiederholen müssen oder Rücksicht nehmen sollen, zum Beispiel bei der Bereitstellung eines Dolmetschers. Jegliche Kompetenz wird Cindy abgesprochen.
Auch ihr Wunsch, Musikerin und Schauspielerin zu werden, sind ständig belächelt worden. Aber Cindy hat ihren eigenen Weg verfolgt und an ihre Träume geglaubt. Allein ihr starker Wille, das zu erreichen, was sie immer wollte, hat dazu geführt, dass sie ihren
Traum heute lebt. Als Schauspielerin steht sie für den "Masurenkrimi - Die Verlorene Tochter", "Die Bergretter", "Die Pfefferkörner" u.a. vor der Kamera. Und sie steht mit internationalen Stars auf der Bühne und performt ihre Lieder in Gebärdensprache, z.B. bei Lenny Kravitz, Jamie Cullum, Sam Smith, Sting, Coldplay und den Fantastischen Vier. Im Mai 2024 gewinnt Cindy für ihre Filmrolle im "Masurenkrimi" den New Faces Award in der Kategorie "Disruptive Mind".

In ihrem Appell fordert Cindy Klink nicht nur das Schulfach Gebärdensprache. Das Aufzählen der Vorteile von Gebärdensprache sprengt den zeitlichen Rahmen der VOXSTIMME. Babys lernen die Gebärdensprache viel früher als ihre eigentliche Sprachentwicklung stattfindet. Als Eltern vermeidet man somit Frustration. In lauten Umgebungen braucht man mit Gebärdensprache nicht schreien. Menschen, die stottern, können sich manchmal einfacher und schneller in Gebärdensprache ausdrücken. Im Notfall kann man aus der Ferne mit anderen über die Gebärdensprache kommunizieren. Auch Autisten und Menschen mit Down-Syndrom hilft die Gebärdensprache.

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